19.30 Uhr: Kino-Sondervorstellung "Till Eulenspiegel" (frei ab 16 Jahren)
Kino Roxy Lichtspiele, Nordertor 2, Helmstedt
Nach einer Filmerzählung von Christa und Gerhard Wolf und dem deutschen Volksbuch entsteht im Jahr 1974 der DEFA-Film "Till Eulenspiegel" mit Winfried Glatzeder in der Hauptrolle.
Vor dem Hintergrund des Bauernkrieges wird die Geschichte des Bauernsohnes
Till Eulenspiegel erzählt. Durch seine Streiche und Possen bringt Till die Mächtigen der Zeit in Schwierigkeiten. Hier tritt eine Figur auf, die sich durch intellektuelle List und anarchischen Spaß auszeichnet, die sich angriffslustig gegen die Mächtigen richtet – ohne Konsequenzen zu scheuen oder sich durch Bestrafungen brechen zu lassen.
DEFA-Regisseur Rainer Simon bietet eine ungewöhnliche Sicht auf die legendäre Volksfigur, inszeniert
einfallsreich und bindet die gesellschaftlichen Umstände gekonnt in die Filmerzählung ein. Der Film wird – trotz teilweise politisch motivierter ablehnender Presseresonanz – beim Publikum ein Erfolg.
Juleum Helmstedt, Collegienstraße 1
16.30 Uhr: Begrüßung
Bürgermeister der Stadt Helmstedt Wittich Schobert und Beiratsvorsitzender Tobias Henkel
16.45 Uhr: Helmstedt Lecture - Außenpolitik in der Spannung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik
Bundesminister a. D. Gerhart Baum, Köln
18.15 Uhr: Einführung in das Tagungsthema
Prof. Dr. Martin Sabrow, Berlin
18.30 Uhr: Vortrag "Verrat der Intellektuellen? - Westliche Schriftsteller als Stalins Gäste"
Dr. Anne Hartmann, Bochum
19.30 Uhr: Vortrag "Neville Chamberlain und das Münchner Abkommen 1938"
Sven Felix Kellerhoff, Berlin
Juleum Helmstedt, Collegienstraße 1
10.00 Uhr: Vortrag "Bundesdeutsche Außenpolitik gegenüber Autokratien"
Prof. Dr. Frank Bösch, Potsdam
11.00 Uhr: Vortrag "Das Geschäft mit der Diktatur: VW do Brazil"
Prof. Dr. Christoph Kopper, Bielefeld
12.15 Uhr: Vortrag "Partnerschaft mit Pankow? Politikerkontakte im geteilten Deutschland"
Prof. Dr. Martin Sabrow, Berlin
13.30 Uhr: Führung zur Helmstedter Universitätsgeschichte
Martin Wandersleb
15.00 Uhr: Vortrag „Sportfest unter dem Hakenkreuz: Die Olympischen Spiele 1936“
Dr. Oliver Hilmes, Berlin
16.00 Uhr: Vortrag "Doppelpass mit der Diktatur: Die Fußball-WM in Argentinien"
Dr. Henry Wahlig, Dortmund
17.30 Uhr: Abschlussdiskussion der Referent/-innen: "Mit Diktatoren reden?"
19.00 Uhr: Autorenlesung: "Die Hände meines Vaters"
Irina Scherbakowa, Tel Aviv
Mit „Die Hände meines Vaters“ erzählt die Historikerin und Publizistin Irina Scherbakowa die Geschichte ihrer jüdisch-russischen Familie. Die jüdische Großmutter der Friedensnobelpreisträgerin hat die Pogrome, die Oktoberrevolution und den Bürgerkrieg von 1917/18 überlebt. Ihr Vater kämpfte als Offizier im Zweiten Weltkrieg vor Stalingrad. Und sie selbst wuchs zur Stalinzeit in Moskau auf: Irina Scherbakowa stammt aus einer Familie, die die schrecklichsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts miterlebt hat. Und doch empfindet die renommierte russische Publizistin ihre Familiengeschichte als eine glückliche – sind ihre Vorfahren und sie doch immer wider alle Wahrscheinlichkeit davongekommen.
So wird Irina Scherbakowas Buch zu einem beeindruckenden und spannenden Porträt nicht nur einer Familie, der es stets mit viel Glück gelang, düstere Zeiten zu überstehen, sondern auch und vor allem die mitreißende Geschichte eines bewegten Jahrhunderts.
Irina Scherbakowa ist Germanistin und Historikerin. Sie forscht zu Oral History, Totalitarismus, Stalinismus, Gulag und sowjetischen Speziallagern auf deutschem Boden nach 1945, Fragen des kulturellen Gedächtnisses in Russland und der Erinnerungspolitik.
Auszeichnungen:
Friedensnobelpreis 2022
Die russische Organisation Memorial mit Gründungsmitglied Irina Scherbakowa, die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties und Ales Bialiatski aus Belarus erhalten als Vorkämpfer für die Menschenrechte in Belarus, Russland und der Ukraine den Friedensnobelpreis 2022.
Veröffentlichungen u.a.:
10.00 Uhr: Festgottesdienst
St.-Stephani-Kirche, Großer Kirchhof 6, Helmstedt